Heute zeige ich euch mal eine weitere meiner Sammlungen und zwar antike Bierkrugdeckel mit feiner Porzellanmalerei.
Zum ersten Mal habe ich solche Deckel bei den Antiquitäten sammelnden Eltern einer Freundin gesehen, die eine komplette Wand in ihrer Küche mit derartigen Stücken dekoriert hatten, was mir ausnehmend gut gefiel.
Danach begann ich auf Flohmärkten die Augen offen zu halten und konnte tatsächlich nach und nach ein Stück finden, denn sie sind sehr selten und je nach Motiv können die Preise sehr hoch sein.

Diesen wunderschön bemalten Deckel habe ich vor vielen Jahren auf einem großen fränkischen Antikmarkt gefunden, er ist auch bei weitem der Wertvollste aus meiner kleinen Sammlung. Die Verkäuferin damals kannte sich gut aus und ich habe lange überlegt, schlußendlich wollte ich den Deckel aber so gerne haben und habe tatsächlich 120.- DM dafür bezahlt. Heute würde dieses Motiv etwa das Gleiche in Euro kosten.


Gerne tragen die Deckel auch Inschriften oder Sprüche.

Ja und das ist schon der letzte meiner auf Flohmärkten gesammelten Deckel, denn ich habe bislang nur 4 Stück davon, die bei mir im Esszimmer hängen.
Ich habe aber für euch noch weitere schöne Motive fotografiert.

Die Deckel werden üblicherweise in Kategorien eingeteilt und zwar nach Motiv.

Am begehrtesten sind Motive die Porträts von Damen oder Heiligen zeigen. Diesen hier und die nächsten finde ich ganz zauberhaft.




Eine weitere Kategorie sind Deckel, die Wirtshausszenen

oder auch scherzhafte Szenen zeigen.

ein Herrenporträt

Deckel eines Hochzeitskruges "Gott segne euren Bund". Und genauso wie bei alten Sammeltassen und -tellern, gibt es Krüge mit Porzellandeckeln die die Aufschriften "Zum Andenken" oder "Zur Erinnerung" tragen.


jagdliche Motive

landschaftliche Motive

und ein Zunftdeckel

Diesen Deckel mit der niedlichen Kind/Katze-Szene finde ich ganz besonders hübsch.

Die hauptsächliche Einteilung der Deckel betrifft also das dargestellte Motiv. Die schönsten und begehrtesten Deckel zeigen - wie schon oben erwähnt - Damen- und Heiligenporträts. Eine große Kategorie zeigt Jagdszenen, eine weitere Wirtshausszenen die dann üblicherweise auch noch mit Sprüchen untertitelt sind, es gibt verschiedene Motive aus der Landwirtschaft. Auch Deckel mit Blumendarstellungen können preislich hoch angesiedelt sein, etwas günstiger sind landschaftliche Motive zu haben. Und auch verschiedene Handwerkerzünfte haben ihre Insignien auf dem Deckel eines Bierkruges verewigen lassen.
Manche der Deckel tragen auf dem Zinnrand zusätzlich noch die Initialen ihres Besitzers oder auch den kompletten Namen.
Alle diese Motive stammen von etwa 1840, also der Biedermeierzeit, bis Anfang des 20. Jahrhunderts und wurden von Hand gemalt.
Ein interessantes und dekoratives Sammelgebiet, das noch dazu nicht viel Platz einnimmt. Aber man muß schon viel Glück haben, wenn man so einen Deckel mit handgemalter Porzellaneinlage auf einem Floh- oder Antikmarkt finden will, denn sie sind sehr selten geworden.
Bei meiner Mama habe ich noch einen antiken Glasbierkrug mit Porzellandeckel stehen, der etwas ganz besonderes ist. Denn der uralte Glaskrug weist einige Lufteinschlüsse auf und der Porzellandeckel ist ein Einzelstück und zeigt ein wunderschönes Madonnenbildnis. Diese Madonna ist wiederum etwas ganz besonderes, denn sie ist mit einer Halskette und einem Armband geschmückt, welche beide in echtem Gold und erhaben aufgetragen sind. Man kann also mit dem Finger darüberstreichen und fühlt genau die Konturen des in Gold aufgetragenen Schmuckes. Den Krug hat mein Papa vor vielen Jahren mal von einem Arbeitskollegen geschenkt bekommen, der ihn als wertlosen Krempel abgetan hatte. Unter Sammlern ist er schon fast unbezahlbar. Wenn ich mal wieder zu meiner Mama komme, dann fotografiere ich ihn, denn er ist wirklich wunderschön.
Ganz liebe Grüße,
Tanja