Donnerstag, 30. Mai 2013

Flohmarktfunde aus dem Elsass

Anfang Mai war bei uns Flohmarkt-Wochenende angesagt. Samstags, leider bei sehr viel Regen, machte ich mich auf zu einem ganz in der Nähe angekündigten Dorfflohmarkt. Zu sehen gab es da nichts besonderes, so das ich auch bald wieder zuhause war. Sonntags fuhren wir dann zu einem anderen Dorfflohmarkt und zwar in Kandern. Der riß mich auch nicht gerade vom Hocker. Wirklich interessant war es bei Doreen von der Werkstatt Ansichtssache, aber da waren soviele Leute, das ein Durchkommen fast unmöglich war. So begrüßte ich die vielbeschäftigte Doreen nur kurz und entfloh dem Gewühl, obgleich ich gerne länger bei ihr gestöbert hätte. Einen kleinen ornamentierten Bilderrahmen habe ich aber bei ihr ergattern können; den fand ich ganz am Anfang und weiter bin ich auch gar nicht gekommen. Ich freu mich aber für Doreen, das die Geschäfte so toll gelaufen sind.

So, was sollten wir jetzt mit dem angefangenen Tag machen? Mir fiel ein weiterer Dorfflohmarkt in Marckolsheim im Elsass ein, von dem ich gelesen hatte. Marckolsheim ist ein hübscher kleiner Ort den ich hier schon mal gezeigt habe; auf einem Flohmarkt war ich dort bisher noch nicht gewesen. Na ja, schaun mer mal.
 
Der Flohmarkt in Marckolsheim war als großer Markt angekündigt worden, er war aber nicht groß sondern riesig.



Altes Emaille liebe ich sehr. Und bei dem schönen Dekor dieser alten Waschschüssel und dem geringen Preis von nur 6.- Euro konnte ich nicht nein sagen. Den Eimer habe ich schon seit letztem Jahr. Die große Schüssel wird noch mit Sommerblühern bepflanzt und wandert dann in den Garten.

Das erste Teil, das ich dort gefunden habe, war allerdings diese schöne Casserole mit Rosendekor. Das Milchglas erinnert mich an das tolle 50er Jahre Pyrex Geschirr aus den USA, über das ich hier schon mal geschrieben habe, leider ist es bei uns nicht zu bekommen.


Im Vergleich dazu unten eine originale und mit diesem Rosenmuster seltene Pyrex Casserole aus den USA. Jetzt wo ich ich die beiden Dekore zusammen sehe, glaube ich fast das es dasselbe ist,    sogar die kleinen Maiglöckchen stimmen überein. Nur ist das Dekor auf meiner Casserole ausgeblichener. Sollte ich tatsächlich ein original Pyrex-Teil erwischt haben?





 


 
Es war nicht alles antik oder vintage was angeboten wurde, aber es war auf jeden Fall sehr interessant. Die Preise im Elsass können sehr unterschiedlich sein, deshalb traue ich mich oft gar nicht zu fragen, weil es dort oftmals sehr teuer ist. Bei obiger Casserole mit dem hübschen Rosenmuster wollte ich den Preis dann aber doch wissen und die Verkäuferin erwiderte 50 Cent. Häh? Das gibts doch gar nicht! Seelig grinsend packte ich das hübsche Teilchen ein.
 
 
Das nächste Teil war dann schon wesentlich größer und schwerer. Nämlich dieses sehr alte gußeiserne Emaille-Wandwaschbecken. Es steht in der Werktstatt und kommt bald in den Garten. Ich würde es ja gerne mit Blumen bepflanzen, der Gartenkönig (mein Schwiegervater) möchte es aber tatsächlich als Waschbecken im Garten nutzen. Was haben wir uns mit dem Teil abgeschleppt, es wiegt so um die 50 Kilo, Gusseisen eben!
  
 
Ein kleines Milchtöpfchen gab es an einem anderen Stand, für die Küche zwar nicht mehr zu gebrauchen, aber als Blumentöpfchen macht es sich immer noch gut.
 
 
Und noch was für die shabby-Küche, nämlich eine uralte grüne Kaffeemühle aus Blech mit schöner Patina.
 
 
 Ich bin ja bekennende Altmetall-Sammlerin, je älter und rostiger, desto besser. Diese lange Leiste ist Teil eines antiken Ofens. Was ich damit mache weiß ich noch nicht, ich finde sie einfach sehr schön mit ihren vielen ornamentalen Details.
 
 
 
Fast geschenkt waren die beiden wunderschönen Art Deco Nachttischlampen aus den 20er Jahren. Der Lampenfuß ist altes patiniertes Messing, die satinierten Glasschirme sind grünlich und haben ein goldfarbenes Dekor. Zwar sind sie nicht elektrifiziert  (und waren sicher deshalb spottbillig), aber mein Mann kann so etwas sehr gut - ich muß ihn nur noch dazu kriegen, lach.
 
 
Und auch mein Mann hat etwas für sich gefunden, nämlich diese schöne alte Holztruhe. Könnt Ihr glauben, das der Verkäufer nur 40.- Euro dafür haben wollte? Auch mit diesem Teil haben wir uns ganz schön abgeschleppt, weil unser Auto weiter entfernt stand. Aber die Schlepperei hat sich auch gelohnt.




 Und was das für ein Emaille-Teil ist, ist mir völlig unbekannt. Eine Kiste, auf jeden Fall sehr alt, mit Vergissmeinnicht-Dekor. Bei mir beherbergt der Kasten meine kleineren Kochbücher. Unten ein Detailfoto.
 
 
Und weils grad so schön dazu paßt: Vor längerer Zeit hab ich auf einem anderen Flohmarkt eine weitere alte Porzellan-Teigrolle und ein Milchkännchen mit Vergissmeinnicht gefunden. In die Collage habe ich zum Vergleich meine bereits schon mal im Blog gezeigte Nudelrolle eingefügt. Die beiden Rollen hängen ansonsten in der Küche an der Wand, zum fotografieren habe ich sie aber mal abgenommen.
 
 
 
Von diesem Flohmarkt in Marckolsheim bin ich ehrlich begeistert, endlich mal schöne alte Sachen zu richtigen Flohmarktpreisen und nicht so überteuert wie sonst oft. Überhaupt sind die meist nur jährlich stattfindenen Dorfflohmärkte die interessantesten und oft wahre Fundgruben an seltenen Schnäppchen.
Der größte Teil unserer Einrichtung und unseres Haushalts besteht aus Flohmarktfunden oder antiken Erbstücken aus der Familie meines Mannes. Gerade mit solchen Sachen kann man sich ganz individuell und günstig einrichten. Wenn man sucht und ab und zu Glück hat, dann brauchts auch kein großes Portemonnaie. Man muß manchmal nur warten können. Nach einigen Sachen habe ich lange Ausschau gehalten und irgendwann auch Finderglück gehabt; einige Dinge stehen noch auf meiner Wunschliste und das vielleicht auch noch länger, vielleicht auch nicht.
 
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende mit vielleicht dem einen oder anderen Flohmarktschätzchen,
 
Tanja 

Montag, 27. Mai 2013

rosa Blumenkästen-DIY und Gartenbilder

Bislang hatte ich meine Balkonblumen immer in kleinen rosa Blumentöpfen vom Schweden, aber die Blumen waren darin immer nur am Anfang schön, weil sie wohl zu wenig Erde hatten und die Töpfe keine Abzugslöcher. Dann ging ich auf die Suche nach zartfarbigen Balkonkästen. Unsere Hausfassade ist pastellgelb und da passen die üblichen dunkelbraunen, dunkelgrünen oder dunkelblauen Kästen einfach nicht dazu. In einem Wohnkatalog habe ich sehr schöne, farbig beschichtete Zinkkästen gesehen, die waren mir aber mit fast 50 Euro pro Stück viel zu teuer. Dann fand ich ebenfalls online welche, die schöne Pastellfarben hatten und preislich sehr günstig waren. Die habe ich mir dann vorher glücklicherweise in einem Laden angesehen, denn die waren nicht wirklich pastellig sondern viel mehr neonfarben und das war mir zu grell. Versuch Nr. 3 führte mich zu sehr hübschen Kästen in einem zarten lachsrosa, aber ebenfalls zu teuer.
Also selbermachen war angesagt.
 
Dafür habe ich ganz billige braune Kästen aus dem Baumarkt geholt und mir den passenden Lack auch gleich dort mischen lassen. Dazu brauchte ich noch Aceton (in der Autoabteilung von Baumärkten zu finden) und Kunststoffprimer (also Haftgrund). Alles zusammen, inkl. der Kästen, hat mich keine 25.- Euro gekostet.
 
 
Zuerst werden die Kästen mit etwas Spüli gut abgewaschen und sehr gut abgetrocknet. Danach gibt man etwas Aceton auf einen alten Lappen und reibt die Kästen gut damit ab; das entfernt eventuelle Rückstände von Klebe-Etiketten. Nun schleift man sie mit Sandpapier an (die Kanten nicht vergessen). Danach sprüht man den Kunststoffprimer aus einem Abstand von etwa 20 - 25 cm großflächig auf die Kästen auf. Der Primer braucht etwa 15 Minuten zum trocknen. Und dann muß man nur noch lackieren. Damit der Lack auch deckte, habe ich 2x lackiert. Für die zweite Schicht muß der Lack natürlich absolut trocken sein. Das hat bei diesem Wetter 2 Tage gedauert, die zweite Lackschicht brauchte sogar 4 Tage um komplett durchzutrocknen.
 

 
Dann geht es endlich an das Bepflanzen. Dafür hab ich rosafarbene Hängegeranien ausgesucht. Mit genau dieser Sorte bepflanze ich seit 3 Jahren den Balkon einer unserer Bewohnerinnen im Pflegeheim und jedes Jahr bilden diese Blumen einen dichten, wie einen Vorhang herabhängenden, Blütenflor.
 
Und mein Mann befürchtet nun, das wir mit unseren extravaganten rosa Blumenkästen zum Stadtgespräch werden - na wenns weiter nichts ist, lach.
 
 
Da hängen die bepflanzten Kästen schon in dem Eisengestell, das außen an unserem Balustradenbalkon angebracht ist. Man sieht noch nicht viel,
 
 
wenn die Geranien gewachsen sind, werde ich nochmals Fotos (auch von außen) machen. Weil der Balkon eine breite Brüstung hat, stelle ich darauf auch immer noch ein Sammelsurium von Töpfen, der Balkon ist also quasi doppelt bepflanzt.
 
 
 
Das ist eine Mittagsblume; ist das nicht eine Wahnsinnsfarbe?
 
 
Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein, und den haben wir heute, jippie!
 
 
Am Fensterbrett neben der Balkontür stehen zwei große Lobelien, die ebenfalls zu meinen Lieblingsblumen gehören.
 
 
Wollt Ihr jetzt noch ein paar Gartenbilder sehen?
 
 
Hier ist er von vorne zu sehen.  
 
 
Das alte gusseiserne Fensterchen gehört zu unserer großen Scheune, die unseren Garten von dem des Nachbarn zur rechten Seite hin trennt.
 
 
 
Unsere Glyzinien blühen noch immer. Ich hoffe das es mal ein richtiges Meer von duftenden Glyzinien sein wird, welches unser offenes Scheunenzimmer einrahmen wird.
 
 
Und an dem zartfarbige Stiefmütterchen freue ich mich auch noch weiterhin.
 
 
 
Genauso zart und schön sind die Akeleien mit ihren Ballerinenkleidchen.
 
 
 
Die kräftig lila Stiefmütterchen blühen schon seit April in einer Schale auf unserem Waschplatz im Garten.
 
 
Eine der Irisblüten am Wasserbecken und
 
 
eine kleine weiße Grasnelke am Treppenaufgang zur erhöht gebauten Holzterrasse. Das Steinmosaik ist ebenfalls selfmade. Mein Mann hat, weil die unterste Stufe der Holztreppe etwas zu hoch war, noch eine weitere Stufe ganz unten betoniert und mit Mosaik belegt. Hat er gut hinbekommen, finde ich. Gerade dieser Anblick in seiner Einfachheit gefällt mir sehr.
 
Die Pfingstrosen haben dicke Knospen angesetzt, sind bisher aber noch nicht aufgeblüht. Das ist auch ganz gut so, denn bei dem bisherigen Dauerregen hätten sie es nicht lange ausgehalten.
 
Und ich pflanze nun noch ein paar Surfinien in Kästen um damit die Rückseite unseres Gartens zu verschönern.
 
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche und soviel Sonne wie möglich,
 
Tanja
 

Mittwoch, 22. Mai 2013

noch ein Mai-Highlight: Der Blauglockenbaum

Kennt Ihr den? Aus meiner alten Heimat war mir dieser schöne Baum nicht bekannt, er ist mir zum ersten Mal hier im Schwarzwald begegnet. Passenderweise heißt er so wie er aussieht, nämlich Blauglockenbaum, manchmal wird er auch Kaiserbaum genannt, lateinisch Paulownie. Botanisch gehört er zu den Lippenblütlern, ursprünglich stammt er aus China.


 
 
 
Über und über ist er mit glockenblumenähnlichen zartlilafarbenen Blüten bedeckt und somit ein echter Hingucker.
 
 
Und so sieht der Baum im ganzen aus, die Blätter kommen erst später:
 
 
Diese Bäume werden sehr groß, bis zu 15 Meter, und sind dadurch auch leider nicht für einen kleineren Garten geeignet. In unserem Örtchen stehen sie auch eher auf öffentlichen Plätzen; in einem Privatgarten habe ich ihn erst einmal gesehen.
 
 
 Ich finde diesen Baum wunderschön und sehr besonders. Habt Ihr ihn auch schon mal gesehen? Es würde mich interessieren, wo es ihn noch überall gibt.
 
Eine schöne Restwoche euch allen,
Tanja 

Montag, 20. Mai 2013

Mai-Highlights im Garten + ein Monstrum namens Audrey

In unserem kleinen Garten sind die beiden jungen Glyzinien und die Clematis montana rubens auf jeden Fall jetzt im Mai die spektakulärsten Blüher. Die Glyzinien haben wir an unsere Scheune gepflanzt, sie sollen mal das darin befindliche Gartenzimmer blühend und duftend umrahmen. Die Pflanzen stehen bei uns erst etwa 4 Jahre, geben sich jedoch bereits jetzt alle Mühe lange Blütenrispen hervorzubringen, und es werden jedes Jahr mehr.


 
  
 
 
Bis es aber bei uns so aussieht
 
 
und so
 
 
dauert es noch ein paar Jahre. Die beiden obigen Bilder stammen aus unserem Örtchen, wo die Glyzinien sicherlich schon Jahrzehnte wachsen.
 
 
 
 
 
Bei einem Spaziergang habe ich diese wunderschöne Glyziniensorte entdeckt, mit gefüllten Blüten. Sie wächst ganz versteckt an der Rückseite eines Discounters - ja, wo ich für interessante Fotos für euch überall herumkrabbel, lach.
 
 
Ein weiteres Mai-Highlight in unserem Garten ist die Clematis montana rubens. Nur einmal blühend, dafür aber umso verschwenderischer.
 
 
Bei uns windet sie sich an den Pergolen empor
 
 
 
und umrahmt fast den kompletten Garten.
 
 
Hier hängt sie wie ein dekorativer Vorhang von der Bretterwand an der Rückseite des Gartens. Das braune Ding am unteren Bildrand ist eine große Regentonne. Eigentlich brauchen wir dieses unhübsche Teil gar nicht, weil sich unter der auf Ständern gebauten Terrasse gut versteckt ein großer Regenwasserspeicher befindet. Aber sie gehört dem Gartenkönig, seufz.
 
 
 
Und sogar den Carport haben die kleinen Blütensternchen schon erobert. Zu schnell ist die Blütenpracht auch schon wieder vorbei, aber sie kommt zuverlässig jedes Jahr wieder. Im Gegensatz zu unseren anderen Clematis, von denen sich einige nach dem Winter leider schon wieder verabschiedet haben.
 
 
 
Und das Gewächs im Hintergrund, das in einem kleinen Beet hinter der Gartenbank sein Unwesen treibt, ist mir schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Es handelt sich um einen weißen Sommerflieder, knarrig und sparrig, krautig und wild umherwuchernd. Jede Menge Dreck macht er auch noch. Den schleppen die Hundis in ihrem Bauchfell ins Haus und verteilen ihn dort dekorativ und arbeitsintensiv. (Heimlich nenne ich das Biest Audrey, nach "der kleine Horrorladen". Denn es verhält sich genauso unmäßig wie Audrey und nimmt alles für sich ein.) Gepflanzt vom Gartenkönig an die offene Seite der Terrasse - die anderen 3 Seiten werden begrenzt von Haus, der Nachbarsseite und der Scheune - soll das Ungetüm die offene Seite zu machen und das hat das Monstrum ja nun auch geschafft. Ähm, das ist ein Freisitz, mit der Betonung auf frei! Viel lieber hätte ich an dieser Stelle eine hübsche und duftende Kletterrose gesehen, oder zarte Prunkwinden. So wünsche ich der wüsten Audrey jedes Jahr das auch sie sich mal verabschiedet. Oder dem Gartenkönig endlich mal nicht mehr gefällt und dann weichen muß. Früher standen in dem kleinen Beet Schlüsselblume, Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht manierlich nebeneinander und waren nett anzusehen, jetzt treibt dort Audrey ihr Unwesen. Ich mag Flieder und seinen Duft sehr gerne, aber Sommerflieder war noch nie so mein Ding.
Übrigens gebe ich den Pflanzen sonst keine Namen, lach, nur dem nervigen Sommerflieder habe ich einen verpaßt.
 
 
Hier harren meine Geranien ihrem Einsatz auf dem Balkon entgegen. Ein bißchen müssen sie noch warten, denn sie werden in von mir höchstselbst gestrichene Balkonkästen einziehen und der Lack muß erst noch trocknen. Wenn das Ergebnis ansehnlich ist, gibts auch ein kleines DIY dazu.
 
 
Ansonsten sind die Akeleien aufgeblüht und auch die Iris am Wasserbecken sind am Start, letztere bislang aber noch nicht wirklich zeigenswert.
 
 
 
Ich bin zwar kein echter Freund von Knallfarben, aber dieser kleinblütige Mohn darf gerne bleiben, ist er doch ein hübscher Farbtupfer zwischen all dem lila und weiß, welches momentan im Garten vorherrscht.
 
Allen einen schönen Pfingsmontag,
Tanja