Montag, 28. Juni 2010

Riquewihr im Elsass

Letzten Sonntag machten wir einen wunderschönen Ausflug ins Elsass, und zwar in das traumhafte mittelalterliche Städtchen Riquewihr, auch genannt "Perle d´ Alsace".
Der deutsche Name Reichenweier geht zurück auf ein hier im 6. Jh. durch einen reichen Franken - man nannte ihn Richo - errichtetes Landgut, das alsbald als Richovilla bekannt wurde.
Im 11. Jh. war der Ort im Besitz der Grafen von Eguisheim, dann gehörte er denen von Horburg, die ihn befestigen ließen, zur Stadt erhoben und diese 1324 an die Grafen von Württemberg verkauften.Durch eine Eheschließung vereinigten sich 1397 die Häuser Württemberg und Mömpelgard miteinander, Riquewihr unterstand bis 1796 deren Herrschaft.
Die wichtigsten Ereignisse in dieser Zeit waren ein schlimmes Judenprognom 1416, der Bau einer zweiten Stadtmauer 1500 und eine Pestepidemie 1527. Aber gerade das 16. Jh. war auch eine Zeit des Wohlstandes, aus der heute noch zahlreiche Häuser erhalten sind.
Auf einem der wunderschönen Fachwerkhäuser entdeckte ich die Jahreszahl 1752.
Ich bin zutiefst beeindruckt von dem Charme dieses inmitten von Weinbergen eingebetteten malerischen Städtchen, so daß ich euch die Fotos davon nicht vorenthalten möchte.





Haus im typischen Elsässer Blau - das ist eine mineralische Farbe. Die Farbe stammt aus einer Zeit, in der es noch viele Fabriken gab und dieses Blau war ein häufig anfallendes Abfallprodukt, das so billig war, daß die armen Leute ihre Häuser damit gestrichen haben. Die Häuser der wohlhabenderen Leute erkannte man am weißen und gelben Farbanstrich. Ich finde das Elsässer Blau wunderschön.





Ansichten der Stadtmauer - das Städtchen wird durch ein Tor betreten









die Rue Generale de Gaulle - die breiteste Straße, die mitten durch das Städtchen führt und von dem viele enge Seitengäßchen abzweigen




wunderschön verglastes Fenster an einem der uralten Häuser



es gibt viele schmucke Fachwerkhäuser zu bestaunen




typische farbenfrohe Elsässer Keramik





elsässische Matrioschkas



eines der engen Seitengäßchen, das zum Ende so schmal wird, daß kein Durchgang mehr möglich ist



einer der wunderschönen Innenhöfe,



und das dazugehörige alte Hoftor











noch eine Seitengasse






in diesem klitzekleinen Geschäft haben wir die besten Orangenmakronen gekauft, die ich jemals probiert habe - einfach himmlisch





und wieder zauberhaftes Fachwerk



in einem der Innenhöfe entdeckt



leider konnte ich die Inschrift auf dieser alten Tafel nicht entziffern wäre sicherlich sehr interessant gewesen



überall sind die Gebäude blumengeschmückt, was einen besonders charmanten Eindruck macht




die Häuser sind alle aneinandergebaut

deutsch-französische Yorkie-Freundschaft

wenn Ihr das Foto durch anclicken vergrößert, seht Ihr daß der französische Knirps vor Freude lacht!




schöne Fassade in



einer der malerischen Gassen



altes Handwerkerhaus, an dessen Holzbalkon sogar noch altes Werkzeug und alte Rebenkörbe hängen

















eine Seitengasse an der Stadtmauer



dieses kräftiggrüne Haus beherbergt eine Weinstube



die meisten der beeindruckenden alten Häuser sind mit Rosen geschmückt - was paßt besser zusammen als eine wunderschöne alte Fassade, eingerahmt von blühenden Rosen?





in dieser wunderschönen Gasse scheinen die Gebäude miteinander zu wetteifern, welches den beeindruckendsten Rosenschmuck hat






Unseren kleinen Elsass-Ausflug haben wir sehr genossen. Es gibt noch weitere bezaubernde Orte dort und sicher werden wir in diesem Sommer noch den einen oder anderen ansteuern.

Ich kann jedem einen Ausflug ins Elsass nur wärmstens empfehlen. Viele neue Eindrücke erwarten einen und kulinarisch kann man sich auch richtig verwöhnen lassen. Wir haben außer den bereits erwähnten Orangenmakronen noch knuspriges französisches Baguette, Wildschweinsalami und würzigen Schinken mitgenommen und uns zum Abschluß zuhause noch einmal richtig damit verwöhnt.

Ganz liebe Grüße,
Tanja